Nachwuchs-Schiedsrichter

Portrait Nummer 6:

Jens Peters
Aus der Turnhalle auf den Hockeyplatz

Nach 16 Jahren kehrte Jens Peters dem Club an der Enz Vaihingen den Rücken. Er suchte eine neue sportliche Herausforderung und entschied sich daraufhin, zum HC Ludwigsburg zu wechseln. Dort spielt Jens in der 1. Regionalliga auf dem Feld und der 2. Bundesliga in der Halle.

Seit über sechs Jahren engagiert sich der 20-Jährige ehrenamtlich im Club an der Enz, wofür er nun mit dem FIH Youth Leadership Certificate ausgezeichnet wird. Neben ihm erhält Clubkameradin Annika Brust die gleiche Auszeichnung. „Wir haben uns für Jens und Annika entschieden, weil sie schon seit Kindesbeinen dabei sind und auch recht früh begonnen haben als Co-Trainer aktiv zu werden“, erläutert Vaihingens Jugendsprecher Felix Gantenbein die Beweggründe für die Nominierungen.

Über die Auszeichnung freut sich Jens besonders: „Es bestätigt mir einmal mehr, dass ich ziemlich viel in der Jugendarbeit unseres Vereins gemacht habe. Die Verbindung nach Vaihingen besteht immer, auch wenn ich nun in Ludwigsburg spiele. Schließlich ist es der Verein, mit dem ich groß geworden bin.“ Zum Hockey kam er 1992. Häufig begleitete er seine Mutter, wenn sie die ältere Schwester vom Turnen abholte. „Ich bin dann immer gegenüber auf den Hockeyplatz gelaufen und meine Mutter musste mich erstmal suchen“, erzählt Jens. Dadurch, dass seine Mutter in Düsseldorf die Sportart Hockey selbst betrieb, ging es umso schneller, bis der Sohnemann im Club an der Enz, der damals noch VfB Vaihingen hieß, angemeldet war.

Das Abitur geht vor: Ein Jahr Pause als Coach

Aufgrund seines Abiturs machte Jens in der letzten Saison als Coach ein Jahr Pause. Davor trainierte er vier verschiedene Altersklassen im Wechsel. „Seit 2002 war ich immer der Co-Trainer einer anderen Mannschaft“, berichtet Jens, der im Bereich von den C- bis zu den A-Knaben eingesetzt wurde. Nun möchte er ein Freies Soziales Jahr (FSJ) als Rettungssanitäter absolvieren.
Hilfreich beim Umgang mit Jüngeren war seine Mentoren-Ausbildung, die er in der Schule absolvierte. Dort durften nämlich nur ausgebildete Mentoren eine AG in Eigenverantwortung leiten. 2006 durchlief Jens die Prüfungen zum C-Trainer erfolgreich. „Neben der Ausbildung der Jugendlichen liegt ihm vor allem auch seine eigene Ausbildung als Trainer am Herzen“, lobt Gantenbein. Auch hier profitierte Jens von seiner Mentoren-Ausbildung, da ihm diese angerechnet wurde und ihm somit erforderliche Pflichtstunden erlassen wurden.

Peters im Camp: Vom Teilnehmer zum Betreuer

„Ende dieses Jahres habe ich dann auch noch angefangen zu pfeifen“, erinnert sich der 20-Jährige, „unsere Damen sind da gerade in die Oberliga aufgestiegen. Deswegen mussten wir erstmals auf Verbandsebene Schiedsrichter stellen.“ Er durchlief daraufhin mehrere Verbandslehrgänge, ehe er 2007 zu den Jugendländerpokalen auf dem Feld und in der Halle eingeladen wurde. Inzwischen kann er als DHB-Nachwuchsschiedsrichter schon auf zwei deutsche Meisterschaften zurückblicken. Sein Jugendsprecher ist stolz auf ihn und sagt:

„Besonders hoch anzurechnen ist ihm sein super Schiedsrichter-Engagement. Ich kenne ihn als einen sehr engagierten Jugendlichen, der sich durch seine Mitarbeit im Verein als Trainer, Schiedsrichter und als zuverlässiger Helfer bei Veranstaltungen des Hockeyclubs sehr für den Hockeysport in Vaihingen einsetzt.“ Jens ist auch das einzige Mitglied im Club an der Enz, das an allen zehn Hockeycamps des Vereins teilnahm. „Früher war ich dort als kleiner Bub und nun als Betreuer“, meint er schmunzelnd. Das Trainingslager findet immer in der letzten Woche der Sommerferien an einem anderen Ort statt.
Teilnehmen kann jeder von den Minis bis zu den Herren.

Nominiert für das Zertifikat hat ihn ebenso Jugendsprecher Felix Gantenbein, der im letzen Jahr auch schon Jan Richter und Charlotte Schmidt erfolgreich vorgeschlagen hatte. „Wie waren im letzten Jahr schon dabei und wollten dieses Jahr wieder teilnehmen“, sagt er.

Nina Niedermeyer

September 2008

 
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Hinweis:

Das Schiedsrichterwesen in Deutschland steht in den kommenden Jahren vor einer großen Bewährungsprobe. Aus verschiedensten Gründen wagen immer weniger Sportler den Griff zur Pfeife. Aus diesem Grund stellt die Deutsche Hockey Zeitung in unregelmäßiger Folge erfolgreiche Nachwuchs-schiedsrichter vor. Wir drucken diese Portraits mit freundlicher Genehmigung der DHZ noch einmal ab.

 

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