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Das Besondere an
Jürn Dittrich ist im Vergleich zu anderen DHB-Nachwuchsschiedsrichtern mit Sicherheit, dass er sich selbst schon um die Nachwuchsschiedsrichterförderung in seinem Verband kümmert.
Sein Engagement ist durch Bremens Schiedsrichterobfrau Petra Müller im Jahr 2006 ins Rollen gebracht worden. „Ich bin froh, dass ich ihn für den Bremer Hockeyverband als Jugendschiedsrichterreferenten gewinnen konnte. Denn was kann einem Verband besseres passieren, als jemanden im Team zu haben, der seinen Traum einmal als aktiver Bundesligaschiedsrichter auf dem Feld zu stehen, selber vorlebt“, berichtet Müller begeistert. Der 21-Jährige Wilhelmshavener nahm mit 15 Jahren zum ersten Mal die Pfeife in den Mund. Die ersten Spiele pfiff er zusammen mit seinem Trainer und fand sofort Gefallen an dieser Aufgabe. Jürn sagt sogar ganz klar: „Ich habe meine Priorität auf das Pfeifen gelegt. Bei mir haben Schiri-Ansetzungen der Ober- und Regionalliga Vorrang vor den Spielen meiner eigenen Mannschaft.“ Dennoch trainiert er stets bei den 1. Herren des Wilhelmshavener THC mit, um sich fit zu halten.
 Kurioser Weise liegt Wilhelmshaven geographisch betrachtet in Niedersachsen, gehört aber hockeytechnisch zu Bremen, weswegen sich Jürn auch im dortigen Verband engagiert.
Bisher kann er stolz von sechs Deutschen Jugendendrunden berichten, bei denen er eingesetzt wurde. Zuletzt war er bei der Feldendrunde der weiblichen Jugend B in Mülheim dabei. „Ein weiteres Highlight war mein Einsatz beim 3-Nationen-Turnier der weiblichen U16 und U18 im Sommer 2007 beim Club zur Vahr“, erzählt Jürn. Dort sei es für ihn „eine gute nette Erfahrung“ gewesen, schließlich sei international besonders das technische Niveau der Spiele viel hochwertiger.
In seiner Funktion als Jugendschiedsrichterobmann begleitete er Petra Müller im September zur Obleute-Tagung nach Mönchengladbach. Jürn besuchte eine derartige Veranstaltung zum ersten Mal und war beeindruckt. Er trat sogar der aus der Tagung resultierenden Arbeitsgruppe zur Entwicklung eines gemeinsamen Ausbildungsstandards der Schiedsrichter in Deutschland bei.
Für den Bremer HV schrieb er bereits ein Konzept zur Nachwuchsschiedsrichter-Gewinnung, für das er sich Anregungen im Westdeutschen, Bayerischen und Hamburger HV holte. Dieses stellte er im Juni den Verantwortlichen seines Verbandes vor, die es sofort annahmen. Seitdem organisierte Jürn schon drei Lehrgänge, auf denen er jeweils einen Regelvortrag hielt und schuf zwei neue Lizenzebenen für Jugendschiedsrichter.
Zusätzlich engagiert er sich auch politisch. Er ist Vorsitzender der JuSos Wilhelmshaven und kandidierte für ein Mandat im Stadtrat. Darüber hinaus steht er auf den SPD-Landeslisten für die Landtagswahl 2008 in Niedersachsen.
Doch bei allem ehrenamtlichen Engagement darf auch die Ausbildung nicht zu kurz kommen. Diese schloss er als Kaufmann für Bürokommunikation erfolgreich ab und besuchte anschließend die Fachoberschule Wirtschaft. Im nächsten Jahr möchte der momentane Zivildienstleistende ein Studium der Wirtschaftswissenschaften beginnen.
„Jürn ist ein begeisterungsfähiger, zielstrebiger und ehrlicher junger Mann. Sein großes Ziel ist sicherlich so bald wie möglich den Sprung in die Bundesliga zu schaffen, was aber sicher nicht ganz einfach ist, wenn man aus der "Hockeyhochburg" Bremen bzw. Wilhelmshaven stammt. Ich traue ihm diesen Sprung aber durchaus kurz- bzw. mittelfristig zu, denn Jürn nimmt jede Gelegenheit wahr, um sich in Theorie und Praxis fortzubilden“, findet Petra Müller lobende Worte für ihren Schützling.
Nina Niedermeyer
November 2007
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